Moore zu schützen - das kann (fast) jeder tun
Torffreie Blumenerde kaufen!
Ein wichtiger Punkt wie wirklich Jeder von uns Moore schützen kann, ist durch die Wahl der Blumenerde, welche wir in unseren Blumenkästen, -töpfen und Gärten verwenden. Diese besteht mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit aus Torf. Fast jede Erde im Baumarkt besteht aus Torf, dem Boden der Moore. Blumenerde kann bis zu 99% aus Torf bestehen! In Deutschland wie auch einigen baltischen Ländern werden für unsere Blumenerde wertvolle Ökosysteme industriell zerstört (abgefräst, auch »Frästorf«). Daher nutzen Sie beim nächsten Blumenpflanzen unbedingt »torffreie« Blumenerde. Es gibt bereits viele gute Alternativen. Diese bestehen bspw. aus Grünschnittkompost, Kokosfaser, Holzfasern oder Rindenmulch. Torffrei gärtnern bedeutet:
- Kaufen Sie »torffreie« Blumenerde. »torfreduziert« oder »torfarm« kann immer noch jede Menge Torf enthalten. Den Anteil von Torf finden Sie in der Zusammensatzung der Blumenerde.
- Achtung: Auch sogenannte Bio-Erde kann Torf enthalten.
- Das RAL-Gütesiegel auf torffreien Erden garantiert ein ökologisch gutes Produkt.
- Einige Baumärkte bieten auch Blumenerde ohne Torf an. Fragen Sie danach!
- Wenn Sie einen Garten haben: Legen Sie einen Komposthaufen an.
Eine Moorwanderung machen
Wir haben unsere Moorwanderung durch das Raublinger Moor sehr genossen und waren tief beeindruckt von der einzigartigen Schönheit dieser Landschaft. Es gibt viele Gemeinden die Moore renaturiert haben und einen Erlebnis-Pfad eingerichtet haben. Eine geführte Moorwanderung kann Ihnen noch weitere Einblicke in die magische Welt der Moore bieten. So erfahren Sie welche Tiere und Pflanzen in dem besuchten Moor leben. Jedes Moor ist einzigartig und hat seine eigenen Eigenheiten und Geschichten. Vielleicht wurde hier einstmals Torf zu Heizzwecken abgebaut? Eventuell gab es eine Torfbahn? Oder es wurde sogar eine Moorleiche gefunden? Oft gibt es viele Geschichten zu erzählen…
Wiedervernässung fördern mit der Moorpatenschaft
Moore sind in Deutschland stark gefährdet. Die Flächen wurden für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Ausbau der Infrastruktur und Heizzwecke trockengelegt. Dafür wurden die Moore mit Gräben versehen. Auch nach der Nutzungsaufgabe in vielen Hochmooren, bleiben die Gräben bestehen und entwässern die Moore Deutschlands. Durch den Klimawandel wird dieser »Teufelskreis« aus Austrocknung noch verstärkt. Nur intakte, nasse Moore tragen zum Klimaschutz bei. Aus diesem Grund renaturiert die Greensurance Stiftung Moore vor Ort. Diese Arbeit können Sie mit Ihrer Spende als MoorPatin und MoorPate unterstützen.
Helfen Sie uns die Moore in Deutschland zu retten!
Paludikultur fördern und nutzen
Dieser Punkt wird nicht Jedem möglich sein, aber dennoch ist es interessant zu wissen. Es gibt eine nachhaltige Bewirtschaftung von Mooren. Sie heißt Paludikultur ( von lat. palus »Sumpf, Morast«) und wurde an der Universität Greifswald mit dem Ziel entwickelt, Schutz und Nutzung von Mooren in Einklang zu bringen. Zu den nicht nachhaltigen Nutzungen von Mooren gehören dagegen die Nutzung zu Heizzwecken, als Kultursubstrat sowie für die intensive Land- und Forstwirtschaft. Diese Nutzungsformen zerstören ein Ökosystem, das pro Jahr nur um einen Millimeter wächst! Die Paludikultur zerstört die Moore nicht, sondern baut in Mooren dort natürlich vorkommende Pflanzen wie Schwarz-Erle, Rohrkolben, Schilf und Torfmoose an. Auch können Wasserbüffel als »Landschaftspfleger« eingesetzt werden. Die Flächen mit Paludikultur sind wirtschaftlich nutzbar und dienen zeitgleich als Ersatzhabitate, Pufferzonen oder Trittsteine. Gewonnene Materialien können zum Beispiel als Brennstoff, in Biogasanlagen, als Bau- und Dämmstoff, als Futter oder Medizin verwendet werden.